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"Red' mal drüber ..." Ein kostenloses Gruppenangebot für Kinder und Jugendliche, die von der Pandemie betroffen sind

Seit 2020 leben wir mit der Pandemie. Im ersten Jahr nach Ausbruch des Corona-Virus haben wir alle starke Einschnitte in das private und soziale Leben erleben müssen. Besonders Kinder und Jugendlichen waren durch Schulschließungen, Homeschooling und soziale Isolation stark belastet. In der Folge litten gerade junge Menschen unter Unsicherheit, aber auch Leistungsdruck, soziale Einsamkeit, Gesundheitssorgen oder Sorgen um Freunde und Verwandte. Und die Erwachsenen? Die hatte auch nicht immer eine Antwort auf die vielen Fragen der Kinder, waren sie doch selbst mit eigenen Belastungen und Sorgen beschäftigt.

 

Familien waren zum Teil so stark belastet, dass sich die Pandemie auch auf das gemeinsame Miteinander ausgewirkt hat. Es ist mittlerweile bekannt, dass Streit in den Familien zugenommen hat und die Beziehungen zwischen Erwachsenen aber auch zwischen Eltern und Kindern unter der allgemeinen Belastung gelitten haben. Laut Bundesregierung hat das Risiko für die Entstehung von Symptomen "wie Ängstlichkeit, Depressivität, Hyperaktivität oder allgemeinen Einbußen in der Lebensqualität" zugenommen. Weitere Aspekte, auf die die Bundesregierung hinweist sind ein höheres Risiko häuslicher Gewalt, Übergewicht, erhöhter Medienkonsum und  Bewegungsmangel (https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/kinder-corona-belastung-1940630, Zugriff: 23.07.2022).

 

Auch wenn wir heute, 2 Jahre nach Ausbruch der Pandemie, soziale Einschränkungen nicht mehr die gleiche Bedeutung haben und Kinder wieder fast wie gewohnt zur Schule gehen können, sind die Langzeitfolgen für die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen immer noch nicht ganz genau abzuschätzen.

 


Unser Gruppenangebot - unter dem Motto "Wieder zurück ins normale Leben"
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ein Programm zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen aufgelegt, um die psychischen Folgen für die Gesundheit zu reduzieren. Dieses Programm richtet sich an alle Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre, die keine psychische Erkrankung aufgrund der Pandemie haben, aber dennoch eine hohe Belastung erleben.


Auch wir, das Team der Praxis Buchholz, wollen dieses Projekt unterstützen und zugleich Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, in einem kleinen, geschützten Rahmen mit anderen Betroffenen in Austausch zu kommen.  Unter dem Motto "Wieder zurück ins normale Leben" können die Teilnehmer*innen über ihre Erfahrungen und Belastungen während der Pandemie sprechen. Das präventive Gruppenangebot wird von einer/m Psychotherapeuten/In in vertrauensvoller Atmosphäre durchgeführt. Besonders wichtig ist uns dabei, eine emotionale Entlastung durch den Austausch mit anderen Betroffenen zu erreichen. In gruppentherapeutischen Gesprächen mit therapeutischen und pädagogischen Spielen und Angeboten sollen pandemiebedingten Belastungen verringert und psychische Erkrankungen vorgebeugt werden. Weiterer Schwerpunkt ist die Stärkung von Ressourcen und der individuellen psychischen Widerstandfähigkeit gegenüber Belastungen (sog. "Resilienz": Die Fähigkeit trotz bestimmter Belastungen und Risikofaktoren psychisch gesund zu bleiben). Natürlich soll auch der gemeinsam erlebte Spaß und gemeinsame Freude in Kleinstgruppen mit bis zu 8 Schüler*Innen nicht zu kurz kommen.

 

Und die Eltern? Auch die Eltern der betroffenen Kinder und Jugendlichen können auf Wunsch eine Unterstützung im Rahmen gemeinsamer Gruppensitzungen erhalten.  

 

Die Wesentliche Merkmale des Konzepts sind:

  • Altersgleiche Gruppen für Kinder von 6 bis 10 Jahre, für Kinder von 10 - 14 Jahre und für Jugendliche ab 14 bis 18 Jahre
  • Das Gruppenangebot findet in 12 Sitzungen von 1-1,5 Stunden Dauer statt sowie auf Wunsch mit 4 Gruppengesprächen für die Eltern.
  • Das Angebot startet bei uns am 01.09.2022 und endet am 31.12.2022.

 

Das Besondere: Interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen keine Voraussetzungen erfüllen, da das Angebot niederschwellig konzipiert ist  - Es ist keine vorherige Diagnostik oder Diagnosestellung nötig, ebenso gibt es derzeit keine Warteliste.

 

Anmeldung zum Gruppenangebot: Interessierte Familien aus Wuppertal und Umgebung können sich an ihren Kinder- oder Hausarzt bzw. Psychiater wenden. Der Arzt wurde von der KVNO über das Gruppenangebot  informiert und hat die Möglichkeit, das Kind oder den Jugendlichen für die Teilnahme zu registrieren.

 

Natürlich können sich alle Interessierte wie gewohnt auch direkt an unsere Praxis wenden - Frau Pachner oder Frau Grebennikov beraten Sie gern.

 

Wir wünschen allen Kindern, Jugendlichen und Familien einen schönen Ausklang der Ferien und einen guten Start in das neue Schuljahr - aber besonders natürlich Gesundheit und schöne Stunden in der Familie.


Thomas Buchholz & Team